Zusammenfassung
Die Erweiterung der Ableitungen über den Rahmen der Einthovenschen Gliedmaßenableitungen
hinaus bedeutet einen entschiedenen Fortschritt in der klinischen Elektrokardiographie.
Die systematische Anwendung anderer Ableitungen hat aber auch zur Aufklärung des normalen
elektrischen Geschehens im Herzen einiges beigetragen, so die Deutung des meist monophasischen
Verhaltens der Vorhofkurve, die Feststellung von normalen Übergangsformen des Kammerteils,
die Einreihung von U in die Reihe der normalen Teilstücke des Ekg. Neue Möglichkeiten
wurden durch Einführung der Methode der Vektordiagramme eröffnet. Naturgemäß wird
vielleicht zunächst zu vieles in dem gewohnten festen Bestand der Elektrokardiographie
aufgelockert und manches angeregt, was nicht endgültig das Beste ist. Man wird sich
in den mit neuen Ableitungen gewonnenen Kurven und Diagrammen erst zurechtfinden müssen.
Wenn man sich aber über verschiedene neue Maßnahmen möglichst einigt — hauptsächlich
hinsichtlich der indifferenten Elektrode, der Lage der differenten Elektrode und ihrer
Größe, der Polung —, so wird bald manche Schwierigkeit der Kurvendeutung geringer
werden und man wird sich bald in den neuen graphischen Darstellungen zurechtfinden.
Ich hoffe, einige Anregungen gegeben zu haben, soweit das für einen Physiologen erreichbar
ist, der nicht die Möglichkeit hat, auch an klinischen Fällen zu arbeiten.